Landpartie nach Lund

Angekommen in Lund - Blick auf das UniversitätsgebäudeAngekommen in Lund - Blick auf das Universitätsgebäude

Wenn ich an Schweden denke, dann habe ich einerseits Landschaftsbilder vor Augen, weite Wälder mit unzähligen Seen und die Schärengärten vor der Küste, die ich bei der Annäherung an Göteborg von Bord der Vasco da Gama aus betrachten konnte. Dann aber auch ebenso vibrierende wie entspannte Städte mit aufregender Architektur wie Malmö. Und natürlich das tiefe Blau des Meeres, das mich vor allem in Helsingborg so fasziniert hat.

Das Grundgefühl, wenn ich an Schweden denke, ist Entschleunigung. Hier kann ich mir die Zeit nehmen, die ich im Alltag zuhause nicht immer habe. Eine Fika ist nie weit, das heißt eine kleine Kaffeepause, begleitet von zart duftenden und fluffigen Kanelbullar oder anderen süßen Leckereien. Und dazu vielleicht das Buch eines schwedischen Autors – Stieg Larsson oder Henning Mankell, oder die skurrilen Gedankenspiele von Jonas Jonasson. Oder Jostein Gaarders Ausflüge in die Welt der Philosophie. Ich merke gerade: schwedische Autorinnen sind bei mir deutlich unterrepräsentiert, wenn ich von Astrid Lindgren und Selma Lagerlöf einmal absehe.

Ein kleines Städtchen, das mein Bild von Schweden perfekt repräsentiert, das ist Lund, in der südschwedischen Provinz Schonen. Lund liegt nur einen Katzensprung von Malmö entfernt und ist mit dem Regionalzug gut zu erreichen. Knapp 132.000 Einwohner gibt es heute hier, und dazu gilt Lund als die am schnellsten wachsende Stadt Schwedens. Ich kann das gut verstehen, denn die Mischung aus alten Backsteinfassaden und quirliger Studentenkultur ist äußerst spannend.

Fachwerk - im Museum Kulturen in Lund

Fachwerk – im Museum Kulturen in Lund

Ausflug in die Geschichte

Gegründet wurde Lund um das Jahr 990 von einem dänischen Wikingerkönig. Lund war lange Zeit dänisch und gilt zugleich als eine der ältesten Städte Schwedens. Die Stadt wurde Bischofssitz und 1085 wurde hier die älteste Schule Schwedens gegründet. Das Jahr 1103 gab den Startschuss für den Bau des Doms zu Lund. Dieser älteste Dom Skandinaviens festigte natürlich die Stellung Lunds als geistiges Zentrum. Seine Blütezeit feiert Lund im 13. und 14. Jahrhundert, immer noch als dänische Stadt. Mit dem Aufstieg Malmös im 15. Jahrhundert verlor Lund dann an Bedeutung. Nach dem Frieden von Roskilde als Folge des Zweiten Nordischen Kriegs ging sie dann 1658 mit ganz Schonen an Schweden.

Eine architektonische Wucht: der Dom zu Lund

Eine architektonische Wucht: der Dom zu Lund

Im Dom zu Lund

Der Dom zu Lund steht im Zentrum des mittelalterlichen Stadtkerns und ist ein äußerst imposantes Bauwerk, mit zwei wuchtigen, rechteckigen Türmen, die alle anderen Gebäude der Stadt überragen. Deutsche und italienische Steinmetze waren am Bau beteiligt.

Romanische Schlichtheit im Inneren des Dom zu Lund

Romanische Schlichtheit im Inneren des Dom zu Lund

Das Innere des Doms ist von einem schlichten romanischen Baustil geprägt, mit romanischen Rundfenstern. Die Decke des Mittelschiffs besteht aus einem Kreuzrippengewölbe. 102 Meter lang, das Querschiff 42 Meter breit. Die Apsis ist mit einem leuchtenden Mosaik geschmückt.

Kunst in der Krypta - ein Werk von Peter Fries im Dom zu Lund

Kunst in der Krypta – ein Werk von Peter Fries im Dom zu Lund

Als besonders erwähnenswert gilt eine astronomische Uhr, die im 14. Jahrhundert installiert wurde, sowie ein siebenarmiger Kerzenleuchter vor dem Altarraum. Sehr sehenswert ist in meinen Augen auch die Krypta, und zwar nicht nur wegen der alten Grabmonumente. Nein, die romanische Architektur wird zur Inszenierung moderner Kunst genutzt. Die Gemälde von Peter Fries sind eine Reflexion über Natur nicht als reale Landschaften, sondern so, wie die Erinnerung sie erscheinen lassen. Die Werke entfalten in der Dunkelheit der Architektur eine ganz besondere Magie.

Universität & botanischer Garten

Die Gründung der Universität im Jahr 1666 spielte eine wichtige Rolle bei der Eingliederung der gesamten Region Schonen ins Königreich Schweden. Nachdem 1658 die Region Schonen von Dänemark an Schweden überging, sollte der dänische Einfluss zurückgedrängt werden. Mittel zum Zweck war die Universität, deren Siegel die Alternative Kampf oder Bildung durch einen mit einem Schwert bewaffneten Löwen und ein Buch symbolisiert. Vorgänger der Universität Lund war ein 1438 gegründetes Priesterseminar. 1668 wurde die Universität Lund eingeweiht; sie ist damit nach Uppsala die zweitälteste Universität Schwedens.

Blick auf das Hauptgebäude der Universität Lund

Blick auf das Hauptgebäude der Universität Lund

Unglaublich imposant ist das Hauptgebäude der Universität, nur wenige Schritte vom Dom entfernt. Ursprünglich vier Fakultäten gab es: Medizin, Jurisprudenz, Theologie und Philosophie. Der klassizistische Bau ist ein Werk des Architekten Helgo Zettervall – ein strahlend weißer Bau mit Atrium, Säulen und Kapitellen.

Das Königshaus ist das älteste Gebäude der Universität, ein schöner Backsteinbau aus dem Jahr 1584 mit einem runden Turm. Der Bau wurde ursprünglich für den dänischen König und seine Statthalter errichtet. Der Eingang liegt dem Dom direkt gegenüber. Während des dänisch-schwedischen Krieges wurde das Gebäude schwer beschädigt und an die Kirche verkauft. 1688 übernahm dann die Universität den Bau, erweiterte ihn und gliederte ihn in den akademischen Betrieb ein.

Das Königshaus - das älteste Gebäude der Universität Lund

Das Königshaus – das älteste Gebäude der Universität Lund

Die verschiedenen Gebäude der Universität sind von Parkanlagen umgeben, und alles wächst und gedeiht. Viele Menschen genießen die Grünanlagen. Ebenfalls von der Universität angelegt wurde im 17. Jahrhundert der botanische Garten, ein Forschungspark mit 7.000 Arten und einem Gewächshaus mit neun verschiedenen Klimazonen, aber zugleich ein Ort der Entspannung.

Kulturen – ein besonderes kulturhistorisches Museum

Es gibt natürlich auch eine Kunsthalle in Lund, die man bei freiem Eintritt besuchen kann. Was mich jedoch besonders fasziniert, das ist Kulturen, ein kulturhistorisches Museum und Freilichtmuseum, das sich über zwei Straßenzüge erstreckt und den Besuchern einen ebenso vielschichtigen wie faszinierenden Ausflug in die Geschichte bereitet.

Verschiedene Ausstellungen und ein breites Spektrum von skandinavischer Volkskunst bis hin zu modernem Design, mit Exponaten vom Mittelalter bis in die Gegenwart machen mir die Entscheidung schwer, wohin ich zuerst wenden soll. Aber nein, die Entscheidung wird ganz einfach.

Frauen im Mittelpunkt - Die Ausstellung 2 Zwanzigerjahre im Museum Kulturen in Lund

Frauen im Mittelpunkt – Die Ausstellung 2 Zwanzigerjahre im Museum Kulturen in Lund

2 Zwanzigerjahre

Ein Zeittunnel katapultiert mich in die 1920er Jahre – eine überaus spannende Epoche der Zeitgeschichte, die in vielerlei Hinsicht für den Beginn der modernen Gesellschaft steht. Avantgardistische Ideen in Kunst, Mode und Design treffen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs auf das Gefühl des Ausgeliefertseins an eine Moderne mit erhöhter Geschwindigkeit, prekärer Wohnsituation und wachsender Ungleichheit.

Was ist männlich? Was ist weiblich? Geschlechteridentitäten - Museum Kulturen in Lund

Was ist männlich? Was ist weiblich? Geschlechteridentitäten – Museum Kulturen in Lund

 

Inhaltlich deckt die Ausstellung die Themenbereiche Wohnen, Film, Kunst und Mode, Identität, Arbeit und Freizeit ab – kurz: alle Bereiche des Lebens. Die vielen Details begeistern mich unglaublich. Die Ausstellung betont die besondere Rolle der Frauen und stellt 30 Frauenpersönlichkeiten vor, die die Entwicklung in den 1920er Jahren auf die eine oder andere Art beeinflusst haben. Sie deutet zugleich Parallelen zu den Zwanziger Jahren des 21. Jahrhunderts an.

Wohnwelten - Museum Kulturen in Lund

Wohnwelten – Museum Kulturen in Lund

Die 1920er Jahren waren geprägt durch eine Befreiung und den Glauben an die Zukunft. Zugleich wurde der Zeitgeist immer rauer. Auch heute werden wir Zeuge von wachsender Ungleichheit, Polarisierung, Verschwörungserzählungen und einem wachsenden Misstrauen gegen demokratische Regierungsformen. Wir wissen, wohin der Einfluss populistischer Parteien und zunehmender Rechtsradikalismus in den 1920er Jahren führte. Können wir Lehren daraus ziehen und verhindern, dass die Geschickte sich wiederholt? Der Besuch der Ausstellung lässt mich an den Besuch im Camp des Milles denken.

Alltagskultur in Kisten - tolle Präsentation im Museum Kulturen in Lund

Alltagskultur in Kisten – tolle Präsentation im Museum Kulturen in Lund

Häuser der südschwedischen Kulturgeschichte

Das Freilichtmuseum Kulturen besteht aus einer Vielzahl kulturhistorisch bedeutsamer Häuser, die sich über zwei Straßenzüge, d.h. das Süd- und das Nordareal von Kulturen erstrecken. Einige der Gebäude stehen noch heute an ihrem ursprünglichen Platz, während andere Gebäude von anderen Orten Südschwedens hierher gebracht wurden. Unglaublich faszinierend zu sehen, wie Menschen zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Schichten lebten. Ein Tag ist fast zu kurz, um sich alles anzuschauen und alle Exponate ausreichend zu würdigen.

Das Pfarrhaus von Västra Vram - Museum Kulturen in Lund

Das Pfarrhaus von Västra Vram – Museum Kulturen in Lund

Västra Vrams Pfarrhaus

Ich durchquere den Schulgarten und schon stehe ich vor dem Pfarrhaus von Västra Vram, das einst außerhalb von Kristianstad in Schonen stand. Hier, in diesem schmucken Haus mit Reetdach lebte um die Mitte des 18. Jahrhunderts Pfarrer Bolmstedt mit seiner Familie. Johan Bolmstedt ließ das Pfarrhaus 1757 entsprechend staatlicher Vorgabe erbauen. So war genau festgelegt, dass es sechs Zimmer geben sollte, doch Bolmstedt hatte mehr Platzbedarf und fügte zwei weitere Räume hinzu. Ursprünglich war das Fachwerkhaus rot gestrichen, doch die Mode änderte sich – daher die 1806 aufgetragene weiße Farbe. Vor dem Haus findet sich ein kleiner Garten und im Inneren kann man durch die Empfangshalle ins Esszimmer laufen sowie weiter in Küche und Arbeitszimmer.

Das Arbeitszimmer von Pfarrer Johan Bolmstedt im Pfarrhaus von Västra Vram - Museum Kulturen in Lund

Das Arbeitszimmer von Pfarrer Johan Bolmstedt im Pfarrhaus von Västra Vram – Museum Kulturen in Lund

Bis 1925 war das Gebäude als Pfarrhaus in Betrieb; im Jahr 1927 wurde es nach Kulturen gebracht. Die Möbel sind nach alten Inventarlisten von 1815 rekonstruiert.

Am Esstisch des Pfarrers - im Pfarrhaus von Västra Vram - Museum Kulturen in Lund

Am Esstisch des Pfarrers – im Pfarrhaus von Västra Vram – Museum Kulturen in Lund

Die Schmiede aus Hylla

Deutlich rustikaler wird es direkt gegenüber, in der Schmiede von Hylla. Das Fachwerkgebäude stand ursprünglich im schonischen Blentarp und wurde vermutlich im frühen 18. Jahrhundert erbaut. Die Schmiede war in früheren Zeiten ein Dorftreffpunkt. Es war der Schmied, der technische Innovation ins Dorf brachte. Er kümmerte sich um die Hufe der Pferde und übernahm auch sonst all jene Aufgaben, die irgendwas mit Eisen zu tun hatten. Und wenn es sein musste, dann zog er auch Zähne.

Die Schmiede von Hylla - heute im Museum Kulturen in Lund

Die Schmiede von Hylla – heute im Museum Kulturen in Lund

Die Schmiede wurde 1947 nach Lund gebracht und ist auch heute noch voll funktionsfähig.

Hans Christian Andersens Märchenwelt

Ihr kennt doch sicher Hans Christian Andersen, den weltberühmten dänischen Autor, der Werke wie Die kleine Meerjungfrau, Des Kaisers neue Kleider oder Die Prinzessin auf der Erbse schuf. In Kopenhagen kann man seine Statue direkt gegenüber vom Tivoli sehen. Eine Wechselausstellung in Kulturen erlaubt ein Eintauchen in seine phantasievolle Gedankenwelt. Riesige Buchdeckel führen zu Texten und Bildern und lassen große und kleine Besucher zwischen den Geschichten hin- und herspringen.

Einladung in Hans Christian Andersens Märchenwelt - Museum Kulturen in Lund

Einladung in Hans Christian Andersens Märchenwelt – Museum Kulturen in Lund

Uranäs Lofthouse

Eine Restauration mit traditionellen Methoden, das ist das Projekt dieses Hauses aus der Provinz Smaland, genauer: dem Dorf Uranäs. Das Gebäude wurde um 1700 errichtet, aber einige der Holzbalken wurden bereits um 1300 geschlagen. Bereits im Jahr 1892 gelangte das Haus nach Kulturen, wo man heute sehen kann, dass es einerseits als Lagerraum für Lebensmittel und Werkzeuge, andererseits als Schlafstätte genutzt werden konnte.

Unanäs Lofthaus - im Museum Kulturen in Lund

Unanäs Lofthaus – im Museum Kulturen in Lund

Die Kirche aus Bosebo

Die kleine Holzkirche aus Bosebo in Småland stammt aus dem Jahr 1652. Sie sollte einst abgerissen werden, um einer größeren Kirche Platz zu machen. Doch warum kaputtmachen, wenn man sie an ein Freilichtmuseum verkaufen kann? 1895 wurde die Kirche in Lund wiederaufgebaut. Noch heute finden hier hin und wieder Gottesdienste, Hochzeiten oder Taufen statt. Eine putzige Idee.

Die rote Kirche aus Bosebo - im Museum Kulturen in Lund

Die rote Kirche aus Bosebo – im Museum Kulturen in Lund

Das Onsjö Bauernhaus

Erbaut um 1750, hatte das Onsjö Haus viele Leben. Es wechselte mehrfach den Standort und hatte ganz unterschiedliche Bewohner. Das Innere ist heute so hergerichtet, als würde die Witwe Gunilla Andersdotter hier noch mit ihrem Sohn Anders Svensson leben. Das Farmhaus hatte noch der verstorbene Ehemann verkauft. Die Familie durfte auch nach seinem Tod weiter hier leben – ein soziales Sicherungssystem für all jene, die ihren Bauernhof – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr selbst bewirtschaften konnten.

Das Onsjö Bauernhaus - im Museum Kulturen in Lund

Das Onsjö Bauernhaus – im Museum Kulturen in Lund

Im Onsjö Bauernhaus - im Museum Kulturen in Lund

Im Onsjö Bauernhaus – im Museum Kulturen in Lund

Der Bosmåla-Hof

Um 1850 entstand diese Unterkunft für arme Menschen. Ganz aus Holz gebaut, um teure Materialien zu vermeiden.

Ein Blick in den Bosmala Hof - Museum Kulturen in Lund

Ein Blick in den Bosmala Hof – Museum Kulturen in Lund

Die Blekinge-Farm

Der Blekingegarden stammt aus dem Dorf Nybygden in Blekinge, im nördlichen Teil der Provinz Schonen. Auffällig ist die Architektur des Hauses, mit einem niedrigen Firsthaus in der Mitte und zwei höheren Dachhäusern auf jeder Seite. Ein sogenanntes südgotisches Haus, von dem heute nur noch wenige Beispiele existieren.

Die Blekinge-Farm - Museum Kulturen in Lund

Die Blekinge-Farm – Museum Kulturen in Lund

Carl Olssen übernahm einst, im Jahr 1810, den Hof von seinen Eltern. Er heirate, wurde Vater einer Tochter, und die Inneneinrichtung ist eine Rekonstruktion des Zuhauses der wohlhabenden Familie. Zum Hof gehörten noch eine Mühle, mehrere Scheunen sowie ein Kuh-, Ziegen- und Pferdestall.

Abendbrot ist gleich fertig! Im Blekinge-Haus, Museum Kulturen in Lund

Abendbrot ist gleich fertig! Im Blekinge-Haus, Museum Kulturen in Lund

Küchen-Stillleben im Blekinge-Haus, Museum Kulturen in Lund

Küchen-Stillleben im Blekinge-Haus, Museum Kulturen in Lund

Die Stube ist mit 50 Quadratmetern sehr groß. Sie diente der Familie wie den Mägden und Dienstboten als Aufenthaltsraum. In den hohen Dachböden wurden Lebensmittel und Werkzeug gelagert. Auch ein Webstuhl findet sich in einem Teil des Hauses.

Der Webstuhl im Blekinge-Haus - Museum Kulturen in Lund

Der Webstuhl im Blekinge-Haus – Museum Kulturen in Lund

Volkskunst und Design

Aus einer anderen Welt – so lautet der Titel einer Ausstellung mit Werken der Patienten des psychiatrischen St. Lars Krankenhauses in Lund. Rund 70 Werke aus 100 Jahren, beginnend um 1880, sind hier zu sehen.

Ausstellung zur Mode - Museum Kulturen in Lund

Ausstellung zur Mode – Museum Kulturen in Lund

 

Sehr bunt und farbenfroh ist auch die Ausstellung Volkskunst und Design, die im Ystad-Haus zu sehen ist. Hier sind unter anderem traditionelle schwedische Kostüme zu sehen und man kann der Frage nachgehen, wie anno dazumal eine Hochzeit ausgerichtet wurde. Und ja, in Ystad ermittelt doch Kommissar Wallander…

 

Das Bürgerhaus

Eine der Zielsetzungen in Kulturen ist es, allen Bevölkerungsschichten Sichtbarkeit zu geben. Entsprechend gibt es auch ein Bürgerhaus. Das Lembke-Haus, ein Fachwerkhaus des 16. Jahrhunderts, stand ursprünglich in Malmö. Es wurde 1891 ab- und 1892 in Kulturen wieder aufgebaut – ein repräsentatives Renaissancehaus.

Das Lembke-Haus, ein repräsentatives Bürgerhaus - Museum Kulturen in Lund

Das Lembke-Haus, ein repräsentatives Bürgerhaus – Museum Kulturen in Lund

Die Stube im Lembke-Haus - Museum Kulturen in Lund

Die Stube im Lembke-Haus – Museum Kulturen in Lund

Buchkultur im Berlinghaus

Die Kultur des Buches hat eine starke Tradition in Lund. Mit der Gründung der Universität kam auch die Druckinnovation Gutenbergs in die Stadt. Ein Buch galt als kostbarer Besitz. Kennt ihr die Schriftart Berling? Die wurde in Lund erfunden und so liegt es auf der Hand, dass im Haus der Familie Berling eine Ausstellung über Druckkunst untergebracht ist.

Druckerutensilien im Berlinghaus - Museum Kulturen in Lund

Druckerutensilien im Berlinghaus – Museum Kulturen in Lund

Das Berlinghaus wurde vermutlich gegen Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und ist damit das älteste erhaltene Fachwerkhaus in Lund. Ein prächtiges Fachwerkhaus mit verspieltem Ziegelmustern.

Ausflug in die Druckgeschichte: das Berlinghaus - Museum Kulturen in Lund

Ausflug in die Druckgeschichte: das Berlinghaus – Museum Kulturen in Lund

Was für ein unglaublicher Ritt durch die Geschichte! Mir gefällt der Ansatz, zeigen zu wollen, wie die Menschen in der Vergangenheit lebten. Kulturen ist ein Museum, dass man getrost mehrmals besuchen kann. Es ist schlicht unmöglich, bei einem Besuch alles in sich aufzunehmen, jede erklärende Tafel zu lesen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, eine Pause einzulegen und sich zu stärken. In mir ist jedenfalls die Lust gewachsen, mir all die Herkunftsorte der Häuser in Südschweden anzuschauen…

In den Straßen von Lund - im Museum Kulturen

In den Straßen von Lund – im Museum Kulturen

Neugierig geworden?

Falls ihr mehr wissen wollt über einen Aufenthalt in Schweden, dann schaut doch einmal auf der Website von Visit Sweden vorbei. Hier findet ihr einen ganzen Fundus an Ideen in deutscher Sprache. Speziell über die Regionen Schonen und Südschweden informiert diese Seite. Und auch die Stadt Lund hat eine eigene Seite, nämlich Visit Lund, auf der sie in Schwedisch und Englisch informiert. Und fall ihr mehr über das wunderbare Freilichtmuseum wissen wollt – Kulturen hat natürlich auch eine Seite, mit Informationen in Schwedisch und Englisch.

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