Kennt ihr aus alten Abenteuerbüchern das sagenumwobene Mogador? Ich weiß nicht, ob ich in einem Buch von Karl May oder bei einer anderen Lektüre erstmals auf den Namen Mogador gestoßen bin. Ein Name jedenfalls, eine Verheißung fremder Welten, der schon damals meine Fantasie anregte und für immer in meinem Gedächtnis blieb. Wie sehr habe ich gestaunt, als ich vor Jahren erstmals in Mogador – heute als Essaouira bekannt – war! Jetzt war es wieder Zeit für einen Besuch. Essaouira ist heute eine äußerst charmante Hafenstadt mit rund 85.000 Einwohnern, rund 200 Kilometer westlich von Marrakech am Atlantik gelegen. Und ich kenne keine marokkanische Stadt, die ein so entspanntes Lebensgefühl bietet wie Essaouira.
Exkurs in die Geschichte
Die Geschichte des Gebietes rund um das heutige Essaouira reicht bis in die Antike zurück. Bereits im 7. Jahrhundert betrieben die Phönizier Handel mit der roten Farbe der Purpurschnecken, die auf den vorgelagerten Inseln gezüchtet wurden. Die Stadt war eine wichtige Etappe der Handelsrouten. In späteren Jahren folgten Einflüsse des römischen Reiches und lokaler Berberstämme.
Das heute Stadtbild hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert, als Sultan Sidi Mohammed Ben Abdallah den Plan fasste, Essaouira zu einem bedeutenden Hafen und Handelszentrum auszubauen. Da er vor allem mit europäischen Großmächten Handel betreiben wollte, beauftragte er den französischen Architekten Nicolas Théodore Cornut, einen Schüler Vaubans, mit der Stadtplanung. Das Ergebnis ist ein Stadtplan, der ganz und gar ungewöhnlich für marokkanische Städte ist und eine Stadt, in der man sich nicht verlaufen kann wie zum Beispiel in Marrakech. Die Straßen sind breit und bilden ein rasterförmiges Muster.
Essaouira wurde zu einem wichtigen Handelszentrum und verband das Innere Afrikas mit Europa und dem Nahen Osten. Zu den Handelswaren zählten Zucker, Wolle und Salz, aber auch Leder und Holz. Die jüdische Gemeinde der Stadt hatte großen Anteil an der Bedeutung der Stadt als Handelsmetropole.
Während des französischen Protektorats im 20. Jahrhundert gewannen Hafenstädte wie Casablanca an Bedeutung und erlebten einen Modernisierungsschub. Essaouira geriet glücklicherweise in Vergessenheit, konnte aber dadurch seinen ganzen Charme bewahren. Im Jahr 1956, als Marokko seine Unabhängigkeit erlangte, nahm Essaouira seinen heutigen Namen an.
In den 1960er und 1970er Jahren entdeckten dann Musiker wie Jimi Hendrix oder Cat Stevens Essaouira für sich und machten die Stadt zur Hippiemetropole. Kunst und Musik sorgten für einen neuen Aufschwung. Das Ergebnis ist ein entspanntes Lebensgefühl und das ganz selbstverständliche Mit- und Nebeneinander von alteingesessener Bevölkerung und Besuchern aus aller Welt, die hier einige entspannte Tage verbringen möchten.
In der Medina von Essaouira
Die Medina von Essaouira ist ausgesprochen gut erhalten. Breite Straßen laden zum Flanieren ein und die Architektur zeigt eine Mischung aus arabischen und europäischen Einflüssen. Unzählige Geschäfte warten auf Kunden. Es gibt eine bunte Mischung an Geschäften, in denen Marokkanerinnen und Marokkaner ihren Bedarf des täglichen Lebens an Lebensmitteln, Kleidung und Haushaltswaren decken. Daneben gibt es Geschäfte, in denen Keramik oder Kunsthandwerk dargeboten wird. Auch viel Mode ist zu sehen – traditionelle marokkanische Kleidung, aber auch moderne und phantasievolle, vor allem sehr bunte Kreationen, die jeder westlichen Modemetropole würdig sind. Mobile Händler zeigen sich oftmals erst mit Anbruch der Dunkelheit und präsentieren ihre Waren auf dem Fußboden oder auf kleinen Wagen.
Die Welt in Essaouira ist eine Bühne. Überall ist Musik zu hören. Ältere Männer in Dschellaba spielen auf traditionellen Instrumenten vor den Cafés und Restaurants – natürlich in der Hoffnung, ein paar Dirham zu verdienen. Jüngere Marokkaner sind als menschliche Pyramide unterwegs. Die Musik ist moderner und lauter, und ich staune über die Akrobatik und die sportliche Leistung. Es lohnt sich, in die ganz kleinen Gassen hineinzulaufen und durch die Türen zu treten, denn oftmals lassen die Häuser von außen ihr Innenleben nicht erkennen.
2001 erklärte die UNESCO die Medina von Essaouira zum Weltkulturerbe. Ich habe das Gefühl, hier lässt es sich ohne die allzu große Last der Tradition leben. Und das macht die Stadt auch für Besucher so zugänglich. Auch im Herbst sind viele Touristen aus aller Herren Länder unterwegs – vermutlich wegen der überaus angenehmen Temperaturen. Während in Deutschland der Herbst mit ungemütlichem Wetter und Regen Einzug hält, sind hier die Temperaturen äußerst angenehm. Nachts wird es nicht kälter als 20° und tagsüber strahlt die Sonne, bei angenehmen 25° bis 28°.
Auf der Festungsanlage
Die Silhouette von Essaouira wird von der beeindruckenden Stadtmauer geprägt, die die Medina umgibt. Die Stadtmauer geht auf das 18. Jahrhundert zurück und ist in gewisser Hinsicht typisch für Marokko. Außergewöhnlich ist jedoch das Befestigungssystem, das eher für den Westen typisch ist. Essaouira intra muros ist jedenfalls nicht groß und man kann sich die Stadt gut erlaufen.
Ich weiß nicht, wohin ich zuerst blicken soll. Auf der Stadtseite ragen die weißen Häuser über die Stadtmauer – weiße Häuser, an denen zum Teil der Putz abblättert, und oftmals mit charakteristischen blauen Fensterläden. Zur Atlantikseite säumen alte Kanonen den Weg. Die Squala genannten Befestigungsanlagen sind einzigartig in Afrika und lassen an die europäische Militärarchitektur im Stile Vaubans denken. Einst dienten sie der Verteidigung der Stadt – heute sind sie beliebter Fotospot.
In den Bastionen haben Händler ihre Shops eingerichtet. Hier gibt es viel Keramik, Objekte aus Thuja-Holz und gewebte Stoffe. Ein Laden ist schöner als der andere, aber Handeln ist hier absolut zwecklos. Die Händler lassen nicht mit sich diskutieren und bestehen auf ihren festen Preisen – Touristen zahlen sie auch.
Im Hafen von Essaouira
Der Hafen von Essaouira ist einer der bedeutendsten Fischereihäfen in ganz Marokko. Gegründet wurde er im Jahr 1770. Hier wuselt das Leben, und die kleinen blauen Fischerboote sind aber auch wirklich zu schön anzusehen.
Um die Mittagszeit verkaufen die Fischer ihren Fang auf den Kaimauern, auf mehr oder weniger improvisierten Verkaufsständen. Hier geht alles durcheinander. Autos oder Mopeds zwängen sich da durch, wo eigentlich gar kein Platz ist. Fischer preisen ihre Ware lautstark an und führen Verkaufsverhandlungen mit potentiellen Kunden. Und die Touristen versuchen inmitten diesen Treibens, den besten Blick auf das Meeresgetier mit der Kamera festzuhalten. Manchmal wird es auch blutig, wenn Fisch ausgenommen und küchenfertig gemacht wird. Und über all dem kreisen die Möwen, die hier gefühlt lauter kreischen als anderswo.
Wer möchte, kann seinen Fisch gleich auf dem Kai grillen lassen, allerdings ist die Warteschlange dort schon ganz beeindruckend. Wir laufen einige Schritte aus dem eigentlichen Hafengelände heraus. Kleine Fischrestaurants – durchnummeriert und mit französischen Namen – bieten mehr Komfort und Ruhe. Der frische Fisch wird wortreich angepriesen, die Auswahl vor dem Kunden auf einem Tablett präsentiert, bevor es damit zum Grill geht. Wir nehmen an einem der gedeckten Tische Platz. Man sieht den Tischen und Bänken an, dass sie schon eine lange Geschichte hinter sich haben, aber die Möbel halten. Kaum stehen Tomatensalat und frisches Brot auf dem Tisch, kommt auch schon der gegrillte Fisch hinterher. Und die Katzen, die auf ihren Anteil hoffen.
Tradition und Moderne in Kunst & Musik
Was macht Essaouira zu einem lebensfrohen Ort, an dem Kunst und Kultur gedeihen? Schon bei meinem ersten Besuch in Essaouira vor einer gefühlten Ewigkeit fiel mir die farbenfrohe Kunst auf, die in den wenigen Galerien der Stadt zu finden war. Damals kaufte ich mir in der Galerie Frederic Damgaard ein kleines Ölgemälde, Jahre später ein weiteres Werk, mit Henna auf Leder gemalt.
Wieder einige Jahre später, und die Galerie Damgaard ist immer noch da und die ausgestellte Kunst spannend wie eh und je. Der dänische Kunsthistoriker Frederic Damgaard gründete seine Galerie in den 1980er Jahren. Er interessierte sich für marokkanische Kunst und wollte lokalen Künstlern Sichtbarkeit und die Möglichkeit zum Austausch geben. Diese Künstler waren oftmals Autodidakten, die nie eine Kunstschule besucht hatten. Sie fanden ihre Inspiration im alltäglichen Leben, in marokkanischen Traditionen und Motiven, und sicherlich auch in den Farben des Südens. Das Ergebnis sind in jeder Hinsicht überbordende Werke, eine Art naiver Kunst oder Art brut, vor allem aber eine wahre Farbexplosion. In der Galerie Damgaard verschmelzen die Grenzen zwischen Gemälden, Mobiliar und Wänden. Mit jedem Schritt entdecke ich neue Schätze. Und ganz klar, auch bei diesem Besuch erstehe ich ein kleines Kunstwerk.
Viele der Künstler, die in der Galerie Damgaard ausgestellt werden, sind heute international bekannt, etwa Boujemaa Lakhdar, Mohamed Tabal und Moussa Bouziane. Und in der Stadt sind zahlreiche weitere Galerien entstanden. Durch Zufall stoßen wir in einer schmalen Gasse auf die Galerie Le Real – Kunst auf drei Etagen in einem prachtvollen alten Riad. Einst war hier das italienische Konsulat beheimatet.
Auch die Stadt leistet ihren Beitrag zur Unterstützung der lokalen Kunstszene. In der Bastion an Bab Marrakech, im Südwesten der Medina von Essaouira, ist eine Kunstausstellung zu finden. Erbaut im 19. Jahrhundert, waren hier schon ein Munitionsdepot und Pferdeställe untergebracht. 35 Meter Durchmesser und elf kleine Galerieräume, die kostenfrei besucht werden können.
Wo Kunst ist, da ist auch Musik nicht weit – genauer: Gnawa-Musik. Die Gnawa sind eine ethnische Minderheit in Marokko und gelten als Nachfahren schwarzer Sklaven aus den Gebieten südlich der Sahara. Ihre Musik ist sehr rhythmusbetont, Musiker fallen zum Teil in Trance. Jedes Jahr im Juni findet ein großes Festival der Gnawa-Musik statt und lockt Besucher aus aller Welt an.
Am Strand: Surfen und mehr
Essaouira wird auch die Stadt der Winde genannt. Der Wind fegt nicht nur durch die schnurgeraden Straßen, sondern auch über den kilometerlangen breiten Sandstrand. Morgens ist es oftmals noch etwas diesig, aber der Wind fegt den Himmel schnell blau. Wind und Wellen ziehen Surfer und Wassersportler an. Etliche Surfschulen säumen die Strandpromenade.
Wer es gemütlicher mag, für den bietet sich ein ausgedehnter Strandspaziergang an. Am Ende der Bucht wartet ´Le Panoramique´ auf uns, ein entspanntes Strandcafé, mit hellem türkisfarbenem Mobiliar. Hier spürt man kaum, dass man in Marokko ist – das Café könnte auch in einer europäischen Metropole zu finden sein. Die Möbel sind zum großen Teil aus Holzpaletten zusammengezimmert. Für die richtige Verortung sorgen die Kamele, die direkt vor dem Café am Strand liegen. Das Publikum ist so international wie die Musik. Ich möchte hier nie wieder weg!
Vorzüglich speisen
Die marokkanische Küche ist ganz ausgezeichnet, sehr schmackhaft, mit frischen Produkten und regional geprägt. In den Familien wird meist viel zu viel und vor allem andauernd gegessen. In Essaouira sind wir alles selbst Schuld und haben wir zwei typisch marokkanische Restaurants ausprobiert, die uns beide von unseren Gastgebern empfohlen worden waren.
Das Restaurant Khmissa ist ganz winzig klein – ein Familienunternehmen. In dem schlauchförmigen Raum stehen nur drei kleine Tische, wobei die Gäste nur auf einer Seite sitzen können; auf der anderen Seite flitzt der Service vorbei. Wir haben unseren Platz an einem der wenigen Tische draußen gefunden. Familien oder größere Gruppen haben hier schlechte Karten, denn viel Platz ist auf der schmalen Gasse nicht. Es gibt nur Zweiertische. Ich entscheide mich für ein Tajine mit Sardinenbällchen – absolut köstlich, mit feiner Würzung. Eine junge Marokkanerin kommt vorbei und kommentiert die Szenerie: „Die sitzen auf der Straße an der Wand und essen wie die Armen.“ Passt schon, schließlich waren Sardinen früher ein Arme-Leute-Essen. Heute sind sie deutlich im Preis gestiegen. Ein Platz in diesem Restaurant ist jedenfalls äußerst begehrt. Dauernd kommen Menschen vorbei, aber sehr viele müssen abgewiesen werden.
Auch das Tajine mit Crevetten ist unglaublich lecker, und der Koch hat auch mit den Crevetten nicht gegeizt.
Das Restaurant La Tolérance ist um einiges größer. Da die große Terrasse vollkommen belegt ist, suchen wir uns einen Platz im Innenraum, an einem Durchgang nach draußen – der perfekte Platz, um das Leben auf der Straße zu beobachten. Der Gastraum ist eher dunkel gehalten, die Tische sind auch hier eng gestellt. Einige Touristen probieren sich hier durch die marokkanische Küche, darunter auch allein reisende Frauen. Auch dieses Restaurant bietet klassische marokkanische Küche und es wird kein Alkohol ausgeschenkt. Da wir am Meer sind, entscheide ich mich für ein Tajine au poisson, also mit Fisch. Als Gruß aus der Küche werden Linsen gereicht. Köstlich.
Orte zum Chillen und Träumen
Essaouira hat sich überhaupt nicht verändert und ist doch über die Jahre ganz anders geworden. Essaouira ist eine Stadt, in der ich mich extrem gerne aufhalte, weil sie für eine besondere Leichtigkeit steht. Ganz sicher gibt es heute mehr Touristen als vor einigen Jahren. Was es nicht gibt, das sind aufdringliche Händler, die auf Teufel komm raus ihren Ramsch an den Mann oder Frau bringen wollen. Im Gegenteil, man kann durch Essaouira flanieren und sich ungestört die Auslagen der Geschäfte anschauen.
Zugleich sind viele neue Orte entstanden, die einen Besuch in Essaouira zu etwas ganz Besonderem machen. Hier kommen einige Orte, die mir ausgesprochen gut gefallen haben.
Und ist das Palazzo aufgefallen – ein Rooftop mit einem phantastischen Blick über den Atlantik. Ein Windschutz sorgt für wohlige Temperaturen, und man ist dem Lärm der Straße enthoben. Bei angenehmer Loungemusik kann man hier etwas trinken, auch Alkoholisches, oder eine Kleinigkeit essen. Das Auge isst mit! Die Speisen waren nicht nur sehr lecker, sondern auch sehr ansprechend angerichtet. Probiert habe ich Hummus mit Rote Beete – ein leichter Sommersnack. Allein der Minztee ist nicht zu empfehlen. Wenn Essaouira mir ein Rätsel bietet, dann das des mehr als mittelmäßigen Tees, der überall serviert wird. Minztee ist in Marokko zuhause, und man sollte meinen, dass es überall guten Minztee gibt. Pustekuchen. Offensichtlich wird die Minze nur mit mehr oder weniger heißem Wasser übergossen, aber nicht aufgekocht. Heraus kommt ein Gebräu, das niemand braucht – ohne jeden Geschmack, ohne Aroma.
Es gibt einen einzigen Laden in Essaouira, der ganz hervorragenden Minztee serviert – der Koulchi Conceptstore. Drei Etagen sind vollgepackt mit schönen Dingen – Stoffen und Kissen, Dekoartikeln und Kunst, Gläsern und Keramik, Schnickschnack, den man eigentlich nicht braucht, der aber dennoch wunderschön anzusehen ist.
Wenn man sich das enge Treppenhaus ganz oben vorgearbeitet hat, dann kommt man zum Rooftop – zwei winzige Terrassen mit tollem Blick über die Dächer Essaouiras. Gemütliche Sitzkissen, üppige Pflanzen und Kakteen, dazu eine Dekoration aus großen, unterschiedlich gefärbten Flaschen sind hier großzügig verteilt. Einige Sonnenschirme halten die intensive Sonne fern und bieten den Möwen einen Landeplatz. Hier gibt es den besten Minztee der Stadt, serviert mit einem Sesamkringel. Sobald man den Deckel der kleinen Teekanne lüftet, strömt das Minzaroma heraus. Ein kleines Paradies in der Stadt!
Ein weiterer, ungemein einladender Conceptstore ist das Histoire de filles. Der Eingang liegt in einer unscheinbaren Seitenstraße und das Geschäft bietet ganz sicher nicht nur Mädchenkram – auch für Jungs ist etwas dabei. Neben Dekoartikeln findet man hier auch viele gastronomische Spezialitäten. Und wenn das Shoppen euch erschöpft: mitten im Laden stehen einige Tische und man kann sich für eine kleine Pause niederlassen.
Vom Café Bonzo kann man vortrefflich das Theater des Lebens beobachten – und die Ströme der Touristen, die von ihren Guides zu den rund um den Platz gelegenen Restaurants geführt werden.
Auch ein Trödelcafé hat Essaouira zu bieten, das Café Jadis, außerhalb der Stadtmauern und unweit von Bab Doukkala. Generell lohnt es sich, die Stadtmauern auch einmal zu verlassen. In den Wohnvierteln findet ihr zahlreiche Marktstände und Geschäfte, und oftmals sind die Produkte deutlich günstiger als innerhalb der Stadtmauern.
Wo wohnen? Riad Dar Ganne by Carole
Die mit Abstand charmanteste Art einer Unterkunft, die man in Marokko finden kann, ist ein Riad, ein traditionelles Haus, das rund um einen Innenhof oder einen Garten erbaut wurde. Unsere Unterkunft in Essaouira ist ein wahrer Glücksgriff, das Riad Dar Ganne by Carole, direkt vor den Stadtmauern gelegen, gegenüber des früheren Cinéma Rif und nur wenige Schritte von Bab Doukkala entfernt, einem der Zugänge zur Medina. Erst Ende 2023 wurde das Haus eröffnet. Vorher war es während 20 Jahren ein Airbnb, in dem viele Motorradfahrer Unterkunft suchten. Die Zimmer wurden ohne Frühstück angeboten, bis die Besitzerin das Haus aus Altersgründen aufgab und nach Frankreich zurückkehrte.
Die heutigen Besitzer Eric und Carole, die vorher in der Region Champagne-Ardenne wohnten, kauften das Haus und machten es einem einjährigen Umbau zu dem heutigen Riad. Eric ist Halbmarokkaner; die Wurzeln der Familie liegen in Fez. Sieben Doppelzimmer stehen den Gästen auf zwei Etagen zur Verfügung. Zur Begrüßung gibt es allerdings zunächst im Innenhof einen leckeren marokkanischen Minztee. Während wir die Meldescheine ausfüllen, gibt uns Eric gleich eine ganze Reihe von Tipps, wo man gut essen kann.
Die Zimmer sind im positiven Sinne einfach und schnörkellos, aber sehr stilvoll eingerichtet und bieten genau die richtige Dosis Marokko-Feeling. Das kleine Waschbecken im Bad ist aus grün-blauer Keramik und unglaublich schön anzusehen.
Auf dem Dach des Riad lädt die Terrasse ein, Zeit zu vertrödeln oder den Sonnenuntergang zu genießen.
Das Frühstück hat mich absolut begeistert. Drei Gänge werden den Gästen zu Kaffee oder Tee serviert. Zunächst ein frisch geschnibbelter Obstsalat und Joghurt mit Mandeln, Rosinen, Sesam und einem Hauch Honig. Dann folgen marokkanische Pfannkuchen, wahlweise mit Amlou, einer marokkanischen Mandelpaste, oder Konfitüre, und zum Abschluss noch ein Omelette, das europäisch oder marokkanisch, d.h. mit Kümmel und Olivenöl, zubereitet wird.
Neugierig geworden?
Falls ihr neugierig geworden seid auf Essaouira, dann schaut doch einmal auf den Seiten von Visit Morocco vorbei. Auch die Seite von Visit Essaouira bietet viel Inspiration, unter anderem in Französisch und Englisch.
Wenn ihr vor Ort seid, dann lasst euch treiben. Essaouira ist klein, und egal, ob ihr euch innerhalb oder außerhalb der Stadtmauern bewegt: ihr könnt euch nicht verlaufen. Und wenn ihr immer dem Kreischen oder Möwen oder dem Klang der Gnawa-Musik folgt, dann entdeckt ihr ganz automatisch, was das alte Mogador so besonders macht.
Hallo, liebe Monika,
sehr schön!. Ich war vor Ewigkeiten das letzte Mal in Essaouira. Mir scheint, als ob die Stadt noch attraktiver geworden ist. Und der Fischmarkt ist auch noch da. Mir hat nämlich letztens in Marrakesch jemand erzählt, es gäbe ihn nicht mehr.
Herzliche Grüße
Kiki
Liebe Kiki, das war tatsächlich auch mein Eindruck. Essaiuira hat tatsächlich über die Jahre gewonnen. Der Fischmarkt ist spannend wie eh und je. Für mich war es jetzt der dritte Besuch und ich komme auf jeden Fall wieder.
Sehr schön, was zum träumen… Ich denke, wir werden uns im kommenden Winter auf deine Spuren begeben, inklusive der Unterkunft.
Sehr schön! Ich denke, ihr werdet es nicht bedauern. Marrakech ist auch nicht weit und in Richtung Norden Safi und El Jadida.